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Die Besucher des Kurzfilmabends wurden am 11.3.2022 auf dem blauen Defilé Teppich mit feierlicher Trompetenbegrüssung (Matti Sumbeck), Willkommenstüten mit Gummibärchen und Aufforderungs – Zettelchen eingestimmt sich auf Momente einzulassen, die man nicht alle Tage erlebt – sondern nur mal ganz ausnahmsweise. Die Zettel regten zu ungewohnten Verhaltensweisen an: „Stellen Sie sich bitte schweigend für 15 Sekunden mit der Brust an die Wand.“ „Machen Sie bitte einer fremden Person ein Kompliment.“ „Verteilen Sie bitte vier bunte Zettel auf den Sitzplätzen.“ Die Fragen, die das AUSNAHMSWEISE Film Team zur Begrüßung auf der Bühne ans Publikum richteten, luden die Besucher ein selbst kurz einmal gedanklich auszuscheren: „Was würden Sie ausnahmsweise mal gerne hören, essen und was würden sie ausnahmsweise mal ihrer Freundin oder ihrem Freund sagen wollen?“
Und natürlich drehte sich insbesondere bei den 16 Kurzfilmen am Freitag Abend beim Bockfrosch AUSNAHMSWEISE Premierenevent in der ZwischenZeit Nordhorn alles ums Thema Ausnahmezustände.
Die Filme waren inspiriert von biografischen Texten von Zehntklässler*innen des Evangelischen Gymnasiums, von Geflüchteten aus Syrien und Afghanistan und von den 7 Teilnehmer*innen im Alter von 11 bis 54 Jahren des Filmprojektes selbst. So reichte die Bandbreite der Themen von Leere im Corona Lockdown bis zu Magersucht, von Verschmelzungshochgefühlen bis zur Lust sich neu erfinden zu wollen. Die filmischen Umsetzungen (Kamera: Viktoria Gudnadottir) bezeichnet der Verein Bockfrosch als „symbolisch-experimentell“. Sie sind teilweise erstmal sperrig, keine leicht verdauliche Kost, lassen einen mit Fragen zurück, andere hingegen treffen einen trotz – oder gerade wegen - ihrer Komik direkt ins Herz. Der polnische Multiinstrumentalist Radek Fedyk komponierte Musiken für jeden einzelnen Film, die so unterschiedlich sind wie die Filme selbst; „heiter bis wolkig, schwer bis leicht, ernst bis verspielt“. Kinga Röder de Jong und Simone Wrede (Projektleitung/ Regie) stellen während der Premiere fest: „Genauso haben wir uns den Abend gewünscht: Ein Abend an dem Abgründe und tiefe Gefühle Raum haben dürfen, trotzdem viel Spielfreude und Leichtigkeit im Raum und v.a. offene, begeisterte Menschen, die Lust haben über ihre Ideen und Beobachtungen zu den Filmen in Austausch zu gehen.“ Ganz nebenbei kommen eigene Erfahrungen zum Thema ins Spiel. Ausnahmezustände zu teilen wirkt offensichtlich sehr befreiend und verbindend. „Eine wohltuende Oase des Menschseins in der derzeitigen krisenumwitterten Zeit.“ so eine Zuschauerin.
Nun sind die 16 anregenden Kurzfilme online und können auf dem YouTube Kanal von Bockfrosch e.V. angeklickt werden.
https://www.youtube.com/watch?v=z5J2wfxxBTg&list=PLMLCfPOeI_LibgmvKcMkuWZSayFEf3mVN